von Arthur Miller*
vom 02. – 04. Juli 2021

1692: Ein kleiner Ort an der Ostküste Amerikas. Junge Frauen, die beim verbotenen Tanzen im Wald erwischt werden.
Der Rest der Geschichte ist bekannt. Aus Verzweiflung und Angst vor Strafe in einer restriktiven Gesellschaft versuchen die Mädchen zu beteuern, dass eine dunkle Macht dafür verantwortlich sei. Und die Hetzjagd beginnt. Persönliche Rache und die Angst um den Verlust des eigenen Status werden plötzlich zum Hauptmotor.
Ein transkulturelles 9-köpfiges Ensemble junger Spieler*innen dreht den historischen Vorfall und dessen bekannteste Adaption (durch Arthur Miller) auf links und setzt neue Nähte. Fragt sich nur, wer wen steuert und bezichtigt. Und wie funktionieren die Mechanismen der Hetze? Die Inszenierung führt mitten in einen tatsächlichen Bühnenwald aus Verleumdung, Hysterie und Verfolgung. Verknappt, pointiert und aktualisiert auf Abstand. Angst, Paranoia, das Suchen nach Schuldigen und der Versuch, in einer viel zu komplex scheinenden Welt einfache Antworten zu finden. Hat das alles nichts mehr mit Jetzt zu tun?