Dritte Sommerausgabe des Cactus Theaters
sote
Münster-Hiltrup – Marc Zufall ist ein Rapper. An diesem Abend ist er aber Walids Stimme. Walid ist ein junger Mann. Ohne Gehör und mit einer Krankheit, die seine Muskeln schwinden lässt. Sich zu äußern fällt ihm nicht leicht. Aber Walid hat ein Lied geschrieben. Ein Song über das Leben eines Mannes, der mehr ist, als nur krank. Ein junger Mensch, der eine Botschaft hat, die er selbst nicht aussprechen kann. Am Donnerstagabend standen sie gemeinsam bei der Sommerausgabe des Cactus Theaters im Museumspark auf der Bühne.
Tom Temming ist Gebärdendolmetscher. Er steht auch auf der Bühne, übersetzt den Text des Rap und versucht, den Rhythmus wiederzugeben. Den Rhythmus eines Lieds, dass die Sorgen und die Gefühle des jungen Walid aussprechen: „Angst vor dem Verlust – ich weiß was das heißt. In diesem kranker Körper steckt ein kerngesunder Geist“, lautet seine Botschaft.
Eine Botschaft die bewegt. Sie bewegt die Besucher im Hiltruper Museumspark, die schon zum dritten Mal die Sommerausgabe des Cactus Theater miterleben. Es berührt
aber auch den Sänger auf der Bühne, der nur seine Stimme hergibt und um lautlosen Applaus in Gebärdensprache bittet.
Doch der Auftritt von Walid ist nur ein Höhepunkt. Viele kleine Auftritte reihen sich
aneinander. Tänze, Hip-Hop und Breakdance, freie Rhythmen, Streetdance und Stand-
Up-Comedy wechseln sich ab.
Den Bogen bilden immer wieder Auszüge aus dem Programm „Wer zuletzt lacht,
macht das Licht aus.“ Ein bunter Abend, der vieles anbot.