Cactus Künstler zeigen „Im Quadrat“
Helmut Jasny
Münster – Begrenzung und Konzentration war das Thema, mit dem sich im Gesundheits-zentrum fünf Gruppen und Solisten auseinandersetzten. Die Protagonisten kommen aus dem Umfeld von Cactus Junges Theater und stehen mittlerweile auf eignen Beinen. Für „Im Quadrat“ mussten sie mit einer Bühnenfläche von drei mal drei Metern und einer Aufführungsdauer von zehn Minuten auskommen. Trotz dieser eng gesetzten Vorgaben fielen die einzelnen Darbietungen höchst unterschiedlich aus.
Entziehungskur getanzt
Elly Hadzic und Tim Hoppmann tanzten unter der Regie von Air Nadkarni eine Art Entziehungskur, bei der der Mann den guten Vorsatz und die Frau die Verführung durch Drogen symbolisiert. Es ist ein fantasievolles Gegeneinander, bei dem am Ende offen bleibt, wer die Oberhand behält.
Höchst professionell mutet das Solo von Gotta Depri an. Der Tänzer und Choreograf von der Elfenbeinküste benutzt Hand- und Fußfesseln, um räumliche und emotionale Begrenzung auszudrücken. Die ersehnte Freiheit findet er schließlich im Tanz. Dabei gelingt es ihm so unterschiedliche Stile wie Modern Dance, Hip Hop und traditionelle afrikanische Elemente zu einem stimmigen Ganzen zu verbinden.
Asylbewerber
Mit einer Kombination aus Video und Tanz bringen Robbi Sananovic und Katrin Schnieders die Situation von Asylbewerbern auf die Bühne. Der Tänzer rennt in einem eng begrenzten Raum gegen Mauern an und wird dabei immer wieder auf sich selbst zurückgeworfen, während Gesetzestexte zu Duldung und Abschiebung von Ausländern über seinen Körper flimmern.
Welche eng begrenzten Bildausschnitte der Mensch zur Darstellung seiner Persönlichkeit wählt, ist Thema der Performance von Sabeth Danenberg und Paula Gendrisch. Auf wunderbar verspielte Weise turnen die beiden in einem Glaskasten herum und fragen sich gegenseitig die schönsten Erinnerungen ab, die sie dann als Fotomotiv nachstellen.
Info: Weiter Vorstellungen am 31. Oktober und 1. und 2. November um 20 Uhr im Gesundheitshaus, Gasselstiege 13