Oberbürgermeister zeichnet elf Münsteraner für ehrenamtliches Engagement aus
Von Dirk Anger
Münster – „Sie sind die Gestalterinnen und Gestalter einer guten Geschichte unserer Stadt.“ Mit diesen Worten beschrieb Oberbürgermeister Markus Lewe am Montagabend die elf neuen Träger der Münster-Nadel. Am Tag des internationalen Ehrenamts zeichnet die Stadt alljährlich Bürgerinnen und Bürger „für vorbildlichen bürgerschaftlichen Einsatz“ aus.
„Sie sind unsere Schätze“, betonte das Stadtoberhaupt. Geehrt wurden Münsteraner, die sich in verschiedenen Bereichen der Stadt ehrenamtlich engagieren. Wohl noch nie bei der Verleihung der Münster-Nadel waren so viele Teilnehmer mit Migrations-Hintergrund unter den Ausgezeichneten und Gästen. „Sie merken, das ist ein internationaler Abend“, erklärte ein sichtlich erfreuter Oberbürgermeister.
Bei der Feierstunde im gut gefüllten Rathausfestsaal hob Lewe das die Menschen einende Gefühl der Sehnsucht nach Gemeinschaft, Frieden und Zusammenhalt hervor – gerade in den Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung. „Wir erleben 2016 als das Jahr umfassender historischer Umbrüche“, sagte der OB unter Verweis auf den Abschied der Briten aus der Europäischen Union und das Ergebnis der US-Wahlen. „Das sind Dinge, die uns wehtun, die uns besorgen.“
Zugleich ließ der Oberbürgermeister erkennen, dass es keine einfachen Antworten in einer komplexer werdenden Welt gibt. Bei seiner Begrüßung warb der Oberbürgermeister dafür, „die Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung“ zu empfinden. Damit zusammenhängende Fragestellungen seien in Münster einvernehmlich beantwortet worden, stellte Lewe heraus.
„Diese Stadt ist ein Mikrokosmos.“ Es müsse deshalb Rahmenbedingungen geben, dass sich Menschen unterschiedlicher Herkunft begegnen, kennen und schätzen lernen. Die „kommunale Gemeinschaft“ sei kostbar. Die neuen Träger der Münster-Nadel durften sich später in das Goldene Buch der Stadt Münster eintragen – nur wenige Seiten hinter dem jordanischen König, wie Lewe erklärte. „Sie befinden sich damit in guter Gesellschaft.“
Im Anschluss an die Feierstunde, musikalisch gestaltet vom Blechbläser-Ensemble Brassissimo unter der Leitung von Alfred Holtmann, schloss sich ein Empfang an. Die Münster-Nadel mit Urkunde wird seit 1993 auf Beschluss des Rates verliehen. Erster Preisträger war der Gründer des Mühlenhof-Museums, Theo Breider.
Elf Münsteraner wurden am Montagabend im Rathausfestsaal von Oberbürgermeister Markus Lewe mit der Münster-Nadel ausgezeichnet – als Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement.
Barbara Kemmler gründete 1992 das „Cactus Junges Theater“. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen Jugendliche und junge Erwachsene, mit besonderem Augenmerk auf solche mit Migrationshintergrund: Kemmler fordert und fördert das Erlernen der deutschen Sprache. Die Projekte des Cactus-Theaters erhielten inzwischen eine Reihe von Auszeichnungen und Preisen, etwa im bundesweiten Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“. Barbara Kemmler prägt den Lebensweg vieler junger Menschen entscheidend mit. Ihr Tun ist ein Gewinn für die Stadtgesellschaft.