WN: 30.04.2019 “Schöne neue Welt” – Premiere im Theater Münster

Eine Gesellschaft macht ernst

von Arndt Zinkant

Der utopische Traum von einer “schönen neuen Welt” hat sich bei jedem Realisierungsversuch in einen Albtraum verwandelt. Und ist noch nicht aus dem Köpfen zu kriegen. Bestürzend vieles hat der dystopische Roman “Brave New World” von Aldous Huxley 1932 vorweggenommen. Insbesondere, wie die kommunistische Idee, ein vom Leiden befreites Utopia zu schaffen, die Freiheit des Individuums zerstört. Schwere politische Kost als Stoff für ein Musical?

Was zunächst bizarr anmutet, erwies sich am Sonntagabend im Kleinen Haus als Volltreffer. Unter musikalischer Leitung von Thorsten Schmidt-Kapfenburg und Regie von Alban Renz trumpften das Theaterjugendorchester und 24 junge Darsteller mitreißend auf. Das Stück hat es verdient, sind Musicals mit Tiefgang doch Mangelware.