Verhaltenskodex

Als Cactus Junges Theater (Trägerverein: Jugendtheater-Werkstatt e.V.) setzen wir uns für eine Kultur der Achtsamkeit und wertschätzendem Verhalten gegenüber Jugendlichen und jungen Erwachsenen, für die Cactus Junges Theater Verantwortung trägt, ein.
Der folgende Verhaltenskodex dient als Orientierung und Leitlinie für das Handeln der Personen, die bei den Projekten der kulturellen Jugendarbeit von Cactus Junges Theater Verantwortung für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen tragen.
Jede Ausnahme davon muss nachvollziehbar und transparent sein.

Sprache und Wortwahl

  • Ich schaffe eine Gesprächsatmosphäre, die auf Respekt und Wertschätzung basiert.
  • Ich achte darauf, dass ein wertschätzender und respektvoller Umgang untereinander gepflegt wird.
  • Ich dulde kein abwertendes Verhalten.
  • Ich achte darauf, dass die Menschen, mit denen ich spreche, mich verstehen.
  • Ich achte auf eine diskriminierungsfreie Sprache. Dafür nutze ich eine Sprache in Wort und Schrift, die alle mit einschließt.
  • Ich greife bei Anzeichen von sexistischem, diskriminierendem, rassistischem und gewalttätigem Verhalten in verbaler und nonverbaler Form ein.

Gestaltung von Nähe und Distanz

  • Ich bin mir bewusst, dass ich eine besondere Vertrauens- und Autoritätsstellung gegenüber den Jugendlichen und jungen Erwachsenen habe.
  • Mir ist meine besondere Verantwortung als Vorbild deutlich.
  • Ich gestalte die Beziehung zu den Teilnehmenden professionell und transparent.
  • Wie viel Nähe ich zulasse und wie viel Distanz nötig ist, entscheide ich meiner Rolle entsprechend.
  • Ich mache mir die Dimension von Beziehungen bewusst, um einen verantwortungsvollen Umgang mit Nähe und Distanz zu gestalten.
  • Mir ist bewusst, dass unterschiedliche Personen individuelle Bedürfnisse und Grenzen haben. Sind mir diese unklar, frage ich nach.
  • Ich respektiere und wahre die Grenzen und Bedürfnisse Einzelner, ohne dabei den Blick für die Gruppe zu verlieren.
  • Ich reflektiere mein Verhalten und meine persönliche Haltung zu Nähe und Distanz.
  • Ich beachte und kommuniziere mein persönliches Bedürfnis nach Distanz und meine eigenen Grenzen. Ist mir eine Situation unangenehm, nehme ich Abstand und kommuniziere mein Unbehagen.

Beachten der Privatsphäre

  • Ich schütze und achte die Privatsphäre der Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
  • Ich unterstütze die Teilnehmenden dabei, ihre Privatsphäre selbst zu reflektieren und zu schützen.
  • Mir ist bewusst, dass durch meine Arbeit vertrauensvolle Situationen entstehen können. Ich bestärke die Teilnehmenden darin, nur so viel von sich preiszugeben, wie sie von sich aus preisgeben möchten.
  • Ich bin achtsam in der Weitergabe persönlicher Informationen über mich selbst und andere. 
  • Ich gebe den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich allein umzuziehen.
  • Ich ziehe mich nicht vor den Jugendlichen und jungen Erwachsenen um.
  • Ich respektiere die Intimsphäre und die persönlichen Grenzen, der Scham von Teilnehmenden und Mitarbeitenden.
  • Ich gebe dem persönlichen Empfinden der mir anvertrauten Jugendlichen und jungen Erwachsenen Vorrang vor meinen persönlichen Wünschen und Zielen.

Angemessenheit von Körperkontakt

  • Wenn Körperkontakt grundsätzlich notwendig für das Projekt ist, weise ich bereits sehr frühzeitig darauf hin und erkläre die Gründe.
  • Ich gebe so viel Hilfestellung mit Körperkontakt wie nötig und so wenig wie möglich.
  • Ich akzeptiere die persönlichen Grenzen anderer Personen. Ich bitte um Zustimmung zu Körperkontakt, der im Kontext der Trainings-/Theaterarbeit erforderlich ist. Dabei beachte ich auch nonverbale Signale.
  • Ich weise die Teilnehmenden darauf hin, dass Körperkontakt innerhalb der Gruppe nur mit Zustimmung der betreffenden Personen geschehen darf.

Bewusstsein für räumliche Risiken und Barrieren

  • Vor der Nutzung von Räumen prüfe ich die Gegebenheiten. Bedeutende Informationen gebe ich transparent und unaufgefordert an die Teilnehmenden weiter.
  • Ich sichere die körperliche Unversehrtheit der Teilnehmenden. 

Umgang mit Regeln

  • Ich unterstütze die Teilnehmenden dabei, gemeinsame Regeln zum Umgang miteinander zu vereinbaren.
  • Ich bin mir meiner Vorbildfunktion bewusst und halte mich ebenfalls an bestehende Regeln.
  • Notwendige Ausnahmen von den Regeln müssen erklärbar, transparent und nachvollziehbar sein.

Medien und soziale Netzwerke

  • Ich beachte die Regeln zum Daten- und Jugendschutz.
  • Ich veröffentliche keine Inhalte ohne das Einverständnis der betroffenen Personen.

    Die Mitarbeiter:innen von Cactus Junges Theater gestalten die Beziehungen zu den Jugendlichen und jungen Erwachsenen transparent in positiver Zuwendung und gehen verantwortungsbewusst mit Nähe und Distanz um. 
    Individuelle Grenzen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden von den Mitarbeitenden unbedingt respektiert. Dies bezieht sich insbesondere auf die Intimsphäre von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
    Die Mitarbeiter:innen bemühen sich, jede Form persönlicher Grenzverletzung bewusst wahrzunehmen, und besprechen diese Situationen offen. 
    Im Konfliktfall ziehen sie (professionelle) fachliche Unterstützung und Hilfe hinzu und informieren die Verantwortlichen auf Leitungsebene.
    Der Schutz der Jugendlichen und jungen Erwachsenen steht dabei an erster Stelle.